FÜRTHER LANDKREIS NACHRICHTEN - 1.10.2004 - [B0410011]

Alternative Linie

Freie Wähler unterstützen Pläne der IG Bibertbahn

FÜRTH Land - Unterstützung von der Kreistagsfraktion der Freien Wähler (FW) erhalten die Befürworter der Bibert-Bärbel: Die FW haben beantragt, die Studie der Interessengemeinschaft Bibertbahn (IGBB) zur Wiederbelebung der Bibertbahntrasse als Regionalbahnlinie in den Landkreis Fürth im Kreistag zu beraten.

Vor dem Hintergrund des von Nürnbergs SPD-Fraktionschef Gebhard Schönfelder angeregten Stopps des U-Bahn-Baus an der Gustav-Adolf-Straße zu Gunsten von Straßenbahnlinien mahnt die FW-Fraktion eine Umorientierung beim Öffentlichen Personennahverkehr im Landkreis Fürth an. "Unter den geänderten finanziellen Rahmenbedingungen ist es dringend notwendig, dass sich die Kommunen auf alternative Nahverkehrsmittel zurückbesinnen, mit denen der ÖPNV genauso leistungsfähig, umweltfreundlich, aber kostengünstiger realisiert werden kann", erklärt Hans Ammon, FW-Fraktionsvorsitzender im Kreistag.

Aus diesem Grund wollen die FW die Studie "Mit der Bibertbahn in die Zukunft", die die IG Bibertbahn im Juli vorgelegt hat, im Kreistag vorstellen und beraten lassen. Eineinhalb Jahre Arbeit haben die IGBB-Aktiven in ihre Untersuchung unter dem Titel "Mit der Bibertbahn in die Zukunft" gesteckt. Herausgekommen ist ein schmales Bändchen, das selbst für den verkehrspolitischen Laien verständlich und nachvollziehbar darstellen soll, wie die Bibertbahntrasse als Regionalbahnlinie wiederbelebt werden könnte.

"Triftige Gründe" führt Franz X. Forman, FW-Stadtrat Oberasbachs und Mitglied der IGBB, für eine Anbindung des Landkreises Fürth an Nürnberg via Biberttrasse an: "Mit dieser Linie könnte man schon in naher Zukunft ein schienengebundenes Verkehrsmittel parallel zur Rothenburger Straße in die City Nürnbergs fahren lassen und das zu einem Bruchteil der Kosten, die der U-Bahn-Bau verschlingen würde."

In dem Vorstoß Schönfelders sieht Forman ein Ende des U-Bahn-Baus bis zur Fürther Kreisgrenze angekündigt. "Der Landkreis darf nicht blind allein auf die U-Bahn-Lösung setzen. Eine solche Fehleinschätzung könnte sich in 20 Jahren als fatal erweisen: Dann ist die Biberttrasse verbaut, keine andere bezahlbare Lösung möglich und unverantwortlich viel Zeit verstrichen." Die Reaktivierung der Bibertbahn dagegen ließe alle Optionen für eine spätere Stadtbahn, U-Bahn oder Straßenbahn offen, so Forman.

Dem FW-Antrag, der IGBB ein Forum im Kreistag zu schaffen, räumt Landrätin Gabriele Pauli indes wenig Chancen ein, wie sie auf Anfrage mitteilt: "Das wäre ein neuer Brauch, würden wir jede Initiative im Kreistag referieren lassen." Keine Frage sei es, die Informationen an alle Kreisräte weiterzuleiten. Nur sehe sie im Augenblick überhaupt keine Veranlassung, das Thema Bibertbahn genauer zu erörtern. "Wir haben ab 2007 die S-Bahn-Verbindung mit sechs Haltepunkten im Landkreis, die in der Hauptverkehrszeit im 20-Minuten-Takt angefahren werden. Eine bessere Anbindung kriegen wir auch mit der Bibertbahn nicht."

SABINE DIETZ - 1.10.2004 0:00 MEZ

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